Der Tag, an dem Ozzy Osbourne starb

Das heute ist also einer der Tage, an die ich mich vermutlich für den Rest meines Lebens erinnern werde. Der Tag an dem Ozzy Osbourne starb. Ziemlich genau 50 Jahre später als erwartet. Auch wenn Ozzy keinen Platz im Club 27 hat, ist er für mich persönlich die größte Legende die es im Metal gibt. Größer als Dio, Lemmy, Bruce oder Peter.

Wenn ich davon schreibe, dass Ozzy eine Legende ist, dann ist das natürlich naiv. Ich habe Ozzy nie persönlich kennen gelernt. Alles was ich über Ozzy weiß habe ich mir über Funk, Fernsehen und seine absolut großartige Biografie angeeignet. Das ist natürlich nicht der echte John Michael Osbourne aber so echt wie ein Mensch der sein Leben auf einer Bühne verbringt halt sein kann.

Was Ozzy für mich zu einer Legende macht ist der Umstand, dass er durch das Leben gestolpert ist, dass ich mich oft gefragt habe, wie der Mensch eigentlich lebensfähig ist. Natürlich muss an dieser Stelle auch Sharon Osbourne genannt werden, seine Frau und Managerin, die im Hintergrund einen großen Anteil daran gehabt hat, dass Ozzy zum einen überlebt und zum anderen Solo seinen Erfolg mit Black Sabbath noch übertrifft. Na klar ist Ozzys Verlorenheit letztlich auch ein Sellingpoint, der vermarktet und ausgeschlachtet wird. Aber das ist auch ok. Irgendwas kaufen wir immer und unverkäuflich zu sein ist halt auch ein Sellingpoint.

Ozzy war kein Genie, kein technisch versierter Sänger, ich bezweifle fast, dass er sich überhaupt als Musiker bezeichnet hat. Er war scheinbar überfordert, ahnungslos, hatte eine lange Zeit ein schweres Alkohol- und Drogenproblem, hat Dinge getan, die man nicht verzeihen muss (lest einfach diese gottlos gute Biografie). Für sich genommen erstmal Kriterien, die wenig legendenhaft scheinen.

Seine Musik lebt genau davon, dass er alles so gemacht hat, wie er es gemacht hat. Perfektion können viele erreichen, die genügend Ehrgeiz an den Tag legen oder wissen, wie sie den entsprechenden Prompt schreiben, aber mit Unvollkommenheit glänzen ist es, was Ozzy zur Legende macht.

Und ganz ehrlich: ich würde sagen wir brauchen heutzutage mehr Menschen wie Ozzy. Nicht weil es noch mehr Wahnsinnige braucht, sondern weil wir Unvollkommenheit mehr schätzen sollten. Wem Unvollkommenheit zu negativ klingt, darf es auch gerne Persönlichkeit nennen.

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