Uff…dieser An-Aus-An-Aus Frühling kann einem echt auf die Nerven gehen. Da ist‘s mal ein oder zwei Tage trocken bei halbwegs angenehmen Temperaturen und dann ist man gefühlt wieder halb im Winter. Das einzige was einem, also mir in dem Falle, ein bisschen das Licht an das Ende dieses Tunnels zaubert, ist die Aussicht, dass wir uns so langsam aus dieser Zeit raus und in Richtung der Sommerfestival bewegen. Diese wunderbaren tollen Tage, die einen, wenn man das Smartphone ignoriert, aus der Realität in eine parallele Welt holt, in der es eigentlich nur um Musik, Bier und Party geht.

In den letzten Fesitvaljahren, die Covidzeit mal entspannt ignorierend, fiel mir allerdings immer mehr auf, dass die Vorfreude, speziell im Vergleich zu früher, weniger groß war. Mit zunehmenden Jahren hat man die meisten Bands schon ein paar Mal gesehen und ist auch eher mal geneigt bei unbekannten Sachen auf ein „Ach, ich trink lieber noch’n Bier im Camp“ zurück zu fallen. Ist das Faulheit, eine Art von Müdigkeit oder ist man einfach satt, ich bin mir nicht abschließend sicher.

Wo ich mir allerdings sicher bin und was ich dann letztes Jahr vor Augen geführt bekommen hab, ist, dass man so einfach Perlen verpasst. Captain Obvious würde wahrscheinlich zustimmen. Ich mein, gehört es nicht irgendwie zu der Faszination, die einen Jahre in einem Genre hält dazu, dass man sich immer wieder freut neue Bands zu entdecken. Immer wieder diese Freude an geilen Riffs oder einfach an den Emotionen, die die Musik transportiert und in einem auslöst. Und wo geht das einfacher als auf einem Festival. Aufstehen, zur Bühne gehen, Bierchen trinken und einfach mal schauen was einen da erwartet. Ist doch eigentlich ganz einfach.

Dennoch hat es für mich einige Zeit gebraucht, bis ich das einfach wieder gemacht hab. Genauer gesagt war das letztes Jahr und ausgerechnet dann als ich im Vorfeld dachte, das Line Up wäre vergleichsweise schwach, weil „meine“ Bands nicht da waren bzw. zu wenig von „meinem“ Hauptgenre vertreten war. Oh boy…gar nicht mal so klug.

Entsprechend hab ich mir für dieses Jahr wieder fest vorgenommen, dieser Sättigung keine Chance zu geben und hungrig zum Festival zu fahren und es dort auch zu bleiben. Und genau das möchte ich eigentlich auch jedem zu rufen, der die Beschreibung oben irgendwie auch gefühlt hat und sich jetzt vielleicht sogar an sein Vergangenheits-Ich erinnert und wie es bei den ersten Metalsommercamps in jungen Jahren den ganzen Tag vor der Bühne stand und die Menschen da oben auf selbiger gefeiert hat, egal ob man sie kannte oder nicht. Das geht auch heute noch, man muss nur seinem breitgefutterten Hintern etwas mehr Schwung geben. Aber wenn man das macht, wird man dafür mit all dem belohnt, was man an dieser Musik und diesen tollen Tagen immer geliebt hat. Und wer das nicht kennt ist vielleicht einfach ein wenig gesegneter als ich….oder klüger. Trotzdem: Ich hab jedenfalls Bock auf diesen Sommer!

/Barry

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