Endlich ist es Sommer und damit auch die Zeit im Leben der meisten Metalfans, die davon bestimmt ist, sich Zelt, Bier und Dosenfutter zu schnappen und auf der ein oder anderen Wiese ein Camp aufzuschlagen. Dann haut man sich das heran gekarrte Bier rein, wankt irgendwann zur Bühne, reißt die Pommesgabel in die Höhe und freut sich’n Ast über die (bestenfalls) geile Mucke da oben auf der Bühne. Die wunderbare Festivalsaison ist wieder da.
Als guter Blogger geht man das Ganze dagegen zivilisierter an, macht sich bestenfalls einige Notizen, schießt Fotos und verwurstet das dann in einem wohlbetitelten und inhaltlich äußerst differenziert geschriebenen Bericht, der der Leserschaft einen solchen Eindruck gibt, dass entschieden werden kann, ob dieses beschriebene Festival im nächsten Jahr eventuell einen Besuch wert ist. Ein Glück, dass ich kein guter Blogger bin und entsprechend fünfe grade sein lasse. Da ich aber trotzdem was schreiben wollte, um meine verdammte Begeisterung zu teilen, wird’s halt ‘ne Kolumne. Und meine Fresse war das wieder mal eine geile Sause, dieses Party San Open Air. Mittwoch am späten Nachmittag anreisen und dann bis Sonntag einfach mal Kopfurlaub machen. Camp aufbauen, Bierchen aufmachen und erst mal Dummschnack austauschen (und dazu noch die wirklich wunderbar netten Nachbarn begrüßen). Kann es besser losgehen? Nicht wirklich, außer vielleicht noch mit Grillen. Ein Glück, dass wir das gemacht haben. Perfekter Einstieg also.
Danach konnte ich dann auch 3 Tage lang mein „Einfach mal machen“ Mantra aus einer der vorherigen Kolumnen ausleben. Ist schon schön, wenn man so Vorsätze auch umsetzt und so hatte ich dieses Jahr echt einige erste Male. Imha Tarikat, Mephorasch, Ritual Death, Konvent (eines meiner Highlights!), Malphas, Enthroned um nur einige zu nennen. Aber was wäre so eine Zusammenkunft ohne die Menschen um einen rum? Richtig: Nix. Und auch da bin ich wieder am innerlichen Feiern. Von den Freunden, die dabei waren, über die, die man wieder getroffen hat bis hin zu den lieben neuen Menschen, auf die man stoßen kann, wenn man einfach nur mal 5 Minuten ein Sitzpäuschen machen will, war die Zeit einfach wieder so vollgestopft mit toller Stimmung, guten Gesprächen und netten, spannenden Begegnungen. Dazu dann noch die etwas skurrilen Erlebnisse eingestreut, die man sich sicher noch in einigen Jahren mit „Weißte noch damals, als…“ erzählt. Ich weiß echt nicht, wie man sich da nicht vor Begeisterung in diese Subkultur mit all ihren Facetten verbeißen möchte.
Was ich aber auch nicht außen vorlassen mag, ist die wunderbare Organisation des ganzen Spektakels. Von der super Auswahl an Merch- und Essensständen, über die wirklich guten Dusch- und Klocamps, einer effektiven und netten Security am Einlass bis zu den seit Jahren konstanten Getränke- (aka Bier-)preisen (mal ehrlich: 4 Tacken für ein leckeres 0,4er Bier vor der Bühne ist heute echt kaum zu toppen) gab es da wieder einen Rahmen, der einen sorglos den Metal feiern lassen konnte.
Um das Offensichtliche nochmal herauszulassen: Es war einfach nur wieder eine so wunderbare Zeit, dass ich mich jetzt schon auf das nächste Jahr und das nächste Festival freue. In dem Sinne: Es war mir eine Ehre es mit allen zu Teilen die dort waren!
/Barry